Neues aus der Astro-Welt Teil II - Newsletter Juli 2016

Thema des Monats: Aspekte der gesellschaftlichen Akzeptanz der Astrologie – kein Grund zum Verzweifeln für Astrologen

Quelle: Von Brüder von Limburg - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=108849 Quelle: Von Brüder von Limburg - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.
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Ein Thema, dass alle Astrologinnen und Astrologen immer wieder beschäftigt, ist die gesellschaftliche Akzeptanz ihrer eigenen Disziplin. Hilft es doch nichts nur selbst von den eigenen Möglichkeiten überzeugt zu sein, braucht die Astrologie die Gesellschaft als Spiegelbild ihrer Betrachtungen und eine Aufgeschlossenheit, sich gegenüber ihren Erkenntnissen zu öffnen. Dabei herrscht oft innerhalb der Astrologie der Eindruck, dass ihr Ruf bei den meinungsbildenden und gesellschaftlich dominierenden Elementen schlecht sei und die Wissenschaft sie regelrecht als unseriös betrachte.

Dabei sind es ganz im Sinne der uranischen Disziplin Astrologie die intelligenten Vordenker und Vorreiter, die dafür sorgen, dass die Astrologie Einzug in alle gesellschaftlichen Bereiche gehalten hat.
Dies sollte man sich immer wieder vor Augen führen, wovon auch die bekannte niederländische Astrologin Karen Hamaker-Zondag in einem Interview mit dem Deutschen Astrologen-Verband (DAV) auf dessen Homepage zu berichten weiß. Ihrer Auffassung nach habe sich die Akzeptanz der Astrologie in der Gesellschaft in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert. Selbstverständlich gibt es dazu keine empirischen Untersuchungen, aber so Hamaker-Zondag:
„Wenn ich heute zu einer Fernsehsendung eingeladen werde, wird damit viel seriöser und positiver umgegangen; ich erlebe keine dummen Versuche mich vorzuführen. Auch Großbetriebe haben eine viel größere Offenheit für die astrologische Sicht zu einer Frage als noch vor zwei Jahrzehnten. Ich wurde zum Beispiel in den Think Tank eines großen Finanzinstituts eingeladen, wo ich mit Philosophen und anderen gesellschaftlich sehr anerkannten Persönlichkeiten neue Ideen und Visionen entwickele. Und auch die Wissenschaftler in dem Rahmen akzeptieren mich als absolut vollwertiges Mitglied und Expertin meines Fachs.“

Vor kurzem hat der Religionswissenschaftler Gustav-Adolf Schoener seine Habilitationsschrift „Astrologie in der Europäischen Religionsgeschichte. Kontinuität und Diskontinuität“ (erschienen in Tübinger Beiträge zur Religionswissenschaft, Bd. 8. Frankfurt am Main 2016) veröffentlicht. Darin stellt auch er fest, dass die Astrologie in den letzten Jahrzehnten stetig an Akzeptanz in den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft gewonnen hat und schließt sich damit der eher subjektiven Wahrnehmung Hamaker-Zondags an.

Grundlage seiner Ausführungen sind präzise wissenschaftliche Analysen, wie sie in einer solchen akademischen Arbeit gefordert sind. Wir sehen also, dass eine tiefer gehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Astrologie durchaus für Akzeptanz sorgt.

Voraussetzung ist jedoch eine grundsätzliche Offenheit für eine vorurteilsfreie Befassung mit der Astrologie und eben nicht ein Abwehrmechanismus wie er in Großteilen der Naturwissenschaft weiterhin vorherrscht.
Die Krise der Astrologie im Zeitalter der Aufklärung, als die Astrologie mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften aus der offiziellen akademischen Welt verschwand, diente damals einem Phänomen, das man heute Diskurskontrolle nennt - man brauchte die Astrologie, um sich mit seinen neuen Erkenntnissen abzugrenzen und diese als einzige Wahrheit zu verkünden.

Ein im Grunde anhaltendes Phänomen. Gerade von Seiten der Naturwissenschaft erfolgt dauerhafte Kritik am Umgang mit dem heliozentrischen Weltbild in der Astrologie. Schoener jedoch schließt seine wissenschaftliche Abhandlung mit einem zentralen Untersuchungsergebnis: Die Astrologie hat durch die Überwindung des geozentrischen Weltbildes keinen wesentlichen Schaden genommen. Mehr noch, als Phänomen einer spirituellen Sinngebung wird sie zunehmend als Variante individualisierter Weltanschauung in Anspruch genommen.