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Neues aus der Astro-Welt Teil II - Newsletter November 2015


 

Quelle: "Nebel in der Region Rhön 01386" by Florian K at the German language Wikipedia. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.
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Mit Neptun durch den nebligen November – wo Grenzen sich auf persönlicher und mundaner Ebene auflösen

Neptun ist der bestimmende Planet im November 2015. Nicht nur, dass er ab dem 18. des Monats zurück zur Direktläufigkeit kehrt und am 26. ein sehr markantes Quadrat zu Saturn bildet. Er zeigt uns momentan auch seine mundane Bedeutung in voller Wirkung, wenn wir an die Flüchtlingskrise in Europa denken und die Reaktion darauf. Neptun ist der Grenzöffner, aber auch der Schleuser, der Menschen über Grenzen bringt. Und er ist derjenige, der für überbordende Empathie, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sorgt.
In seinem Herrscherzeichen, den Fischen stehend, entfaltet Neptun seine stärkste Wirkung. Grund genug, ihn einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und Licht in sein oftmals nebelverhangenes Gesicht zu bringen.

Astronomisch wurde Neptun am 23. September 1846 durch die Berliner Astronomen Johann Gottfried Galle und Heinrich Louis d'Arrest entdeckt. Erst mit Hilfe der modernen Teleskoptechnik war es möglich „klar“ so weit in den Weltraum zu blicken, dass man Neptun als eigenständigen Planeten erkennen konnte. Denn schon Galileo Galilei war es im 17. Jahrhundert gelungen, Neptun zu sehen. Allerdings stiftete seine Beobachtung Verwirrung. Hielt er doch Neptun für einen der Monde des Jupiters. Tatsächlich aber konnte er eine Konjunktion von Neptun und Jupiter beobachten, nur seine technischen Möglichkeiten reichten nicht aus, um darüber Klarheit zu gewinnen. Neptun wurde in einer Zeit der großen politischen Sehnsüchte in Europa entdeckt, aber auch in einer Zeit hoher Kreativität und Inspiration im künstlerischen Bereich.

Mythologisch beschäftigen wir uns bei Neptun mit dem antiken Herrscher der Meere, Poseidon, lateinisch Neptun. Die antike Geschichte weist ihn als eine zwiespältige Figur aus. Auf der einen Seite mitfühlend und hilfsbereit, ist er auf der anderen Seite ein übler Geselle, aufbrausend, Frauen bedrängend, die Menschheit mit seinen Launen bedrohend.

Die Deutungen Neptuns auf persönlicher Ebene sind mitunter schwer zu fassen: Er stürzt uns in Illusionen und Chaos, heißt es da. Neptun schenkt uns Erleuchtungen und Visionen, heißt es auf der anderen Seite. Die Mythologie weist uns einen Weg, Neptun als etwas zu erkennen, das Grenzen auflöst - unmerklich und nachhaltig. Wir müssen lernen das Widersprüchliche zu akzeptieren, das beweist die Erfahrung mit der Deutung von Neptun.
Mit Neptun verbinden wir die Sehnsucht in etwas Größerem aufzugehen, wollen Transzendenz und Spiritualität erlangen und landen oftmals auf dem Boden der harten Tatsachen menschlichen Daseins: Wahnsinn, Sucht und Pathologie sind die anderen Seiten unserer heutigen Zuschreibungen neptunischer Ausprägungen. Neptun kann tatsächlich beides und genau deshalb bereitet er uns wohl soviel Kopfzerbrechen: Er symbolisiert die höchsten und erhabensten Manifestationen von Liebe, Gnade und Kreativität und steht auf der anderen Seite für die verzweifelsten Impulse, zu denen Menschen fähig sind.

Wir dürfen uns nicht verwirren lassen, uns nicht ergeben, wenn Neptun in unser Leben tritt. Neptun ist keine alles enthebende Kraft, die uns zum Opfer macht. In der Astrologie möchten wir lösungsorientiert am Horoskop arbeiten und müssen uns von daher nicht Begriffen von Täuschung, Illusion und Abhängigkeit begnügen. Die neptunische Kraft im Horoskop ist von daher kein Karma, sondern ein individuelles Entwicklungsmuster, das aufgedeckt werden sollte, um uns wachsen zu lassen.

In der klassischen Astrologie herrschte der Jupiter über die Fische. Erst nach seiner Entdeckung übernahm Neptun diese Rolle. Der klassische Herrscher kann uns einen anderen Weg zeigen positiv mit Neptun umzugehen. Die Schlüsselworte heißen dabei Zuversicht, Vertrauen und Wachstum. Entwickeln Sie im typisch neptunischen Sinne ein Gefühl für den Wohlklang einer Illusion, die zur Vision wird. Wir sehen dann etwas, wonach wir uns sehnen, eine Art Ideal, ein vollkommen illusionärer Zustand, aber dieser Zustand und dieses Ideal dienen dazu einen Weg zu gehen, um einem Traum näher zu kommen. Auf diese Weise kann uns Neptun tatsächlich befreien.