Am 9. September vollzieht Jupiter seinen alljährlichen Zeichen-Wechsel. Nun durchläuft er fortan bis zum 10. Oktober 2017 das Luftzeichen Waage.
Nach einem Jahr in der Jungfrau, in dem wir uns am Glück der kleinen Dinge erfreuen konnten, nun also der Wechsel in das Reich der Lüfte, in dem der Jupiter sich schon eher wohlfühlen dürfte, obwohl auch das nicht so ganz seine Welt ist, denn er ist ein feuriger „Temperamentsbolzen“, was schon seine mythologische Geschichte, die ihn als eine Art „heroischen Hallodri“ zeigt, beweist. Heldenhaft befreite er mit Hilfe einer Nymphe seine Geschwister aus dem Leib des Vaters Kronos (Saturn). Danach tobte zwischen Vater und Sohn zehn Jahre lang ein Kampf um die Macht. Am Ende siegten die Giganten unter der Führung ihres neuen Göttervaters Zeus (Jupiter) gegen die alte Herrschergeneration um ihren Führer Kronos. Die Jahre der neuen Herrschaft waren von einem unparteiischen und großherzigen Göttervater geprägt, der würde- und sinnvoll die Geschicke auf der Erde lenkte. Jupiter war mit Hera vermählt, doch das zählte in seinen Augen wenig. Nichts ist unmöglich – in diesem Sinne handelte Jupiter und hatte immer neue Liebschaften. Er nahm sich das, was er wollte mit List und kämpfte dabei einen Rosenkrieg mit Hera. Diese Seite Jupiters zeigt seine Möglichkeit zur Maßlosigkeit und Übertreibung. Doch in der astrologischen Tradition übernehmen wir niemals alle Eigenschaften einer mythologischen Gestalt. So gilt Jupiter heute in der Astrologie nicht als unruhig, wohl aber als reiselustig.
Selbst in der Astronomie zeigen sich auf beeindruckende Weise seine Attribute, mit denen wir in der Astrologie viel anfangen können: überlebensgroß, aktiv, turbulent, stürmisch und großartig. Er ist der größte und massenreichste Planet des Sonnensystems, verfügt über die schnellste Axialrotation, so dass ein Jupiter-Tag nur etwa zehn Stunden dauert. Am großen roten Fleck in der Jupiteratmosphäre, dessen Länge zwei Erddurchmesser beträgt, toben immerwährende Stürme. Für uns auf der Erde ist Jupiter ein großherziger Planet. Gäbe es ihn nicht mit seiner immensen Masse, die zur Stabilisierung des Asteroiden-Gürtels beiträgt, wäre unser Planet längst von einem umherirrenden Asteroiden getroffen worden.
Sein grundsätzliches Prinzip ist die Expansion und die Frage, wo und auf welche Weise versuche ich, meinen Horizont zu erweitern? Seine Leitlinien sind Optimismus, Vertrauen, Zuversicht. Oft gehört dazu ein besonderer Glaube und die Fähigkeit, sich geschützt zu fühlen. Vor diesem Hintergrund suchen wir mit ihm nach Sinn und höheren Werten und wollen das große Ganze verstehen. Und wir können über uns selbst hinauswachsen, denn Jupiter stellt das unerschöpfliche Füllhorn dar.
Seine Schattenseiten werden beschrieben als die Möglichkeit „Gott zu spielen“, überheblich und arrogant aufzutreten, Aufgeblasenheit und Angeberei und wie der mythologische Jupiter im Umgang mit den Frauen, Unersättlichkeit und Gier zu zeigen oder auf dem geistigen oder religiösen Wege in Fanatismus zu leben. In der Astrologie ist Jupiter der Herrscher über den Schützen.
Die Klassische Astrologie kannte den Jupiter als „das große Glück“, wusste aber auch vor der Entdeckung Neptuns um sein weiteres Domizil in den Fischen und sein Exil, das er nun nach einem Jahr in der Jungfrau wieder verlässt. Wie war es für Sie? Haben Sie nach Perfektion gestrebt und an Details gefeilt? Haben Sie sich an den kleinen Erfolgen erfreut, sind Stück für Stück vorangekommen? Sind Sie Ihren eigenen Ansprüchen gerecht geworden? Haben Sie sich in Bescheidenheit geübt und alles noch einmal genau überprüft?
Nun beginnen andere Zeiten. Unterschiedlicher als aufeinanderfolgende Zeichen könnten die Planeten-Welten nicht sein. Der Schwerpunkt unserer Bemühungen kann nun beim Ausgleich liegen.
Die Waage ist ein hervorragender Vermittler und eine gute Diplomatin. Es beginnen nun gute Zeiten, um Dinge ins rechte Lot zu bringen. Fairness und Gerechtigkeit sind die probaten Mittel. Gute Verträge und ehrliche Abmachungen sind die besten Ergebnisse der Bemühungen um Ausgleich.
Kunst und Kultur können ideale Brückenbauer und verbindende Elemente zwischen den Menschen sein.
In den Blickpunkt geraten auch Partnerschaften und Kooperationen aller Art. Nahe liegend ist ein Nachdenken über Beziehungsmodelle: Sind sie noch zeitgemäß? Wollen wir anders zusammenleben?