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Gute Lösungen sind einfach, aber nicht leicht.
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Gute Lösungen sind einfach, aber nicht leicht.

„Warum nimmt der Klient meinen Lösungsvorschlag nicht an?“, fragte eine Praktikantin in unserem Supervisionsforum.

Fünf Gründe, warum Lösungsvorschläge ins Leere laufen können:

1. Die vorgeschlagene Lösung ist zu hochschwellig. Der Klient leidet zwar unter seiner Situation, ist aber noch nicht bereit, etwas daran zu ändern. Manche Klienten sind paradoxerweise regelrecht „verliebt“ in ihre Probleme. Diese gehören dann zutiefst zu ihrem Leben. Etwas daran zu ändern, fällt ihnen schwer und kommt ihnen wie ein unfreiwilliger Identitätswechsel vor. Oft genug geht es uns selbst genauso! Der Astrologe sollte also realistisch bleiben und nur kleine, machbare Schritte vorschlagen. Die Qualitäten (oder Kreuze) im Horoskop zeigen oft den passenden Lösungsweg an. Kardinal: den Gong schlagen. Fest: Gras über etwas wachsen lassen. Veränderlich: mit dem Wind segeln.

2. Die angebotene Lösung ist nicht die des Klienten. Der Klient ist während der Beratung bei einer Lösungsfindung zu wenig eingebunden worden. Hier sollte der Astrologe Wege finden, den Klienten da abzuholen, wo dieser gerade steht. Bspw. so: Wie hat der Klient in seinem Leben eine ähnliche Situation schon einmal gelöst? Was ihm damals half, könnte vielleicht auch heute die geeignete Strategie sein. Die aktuelle Konstellation (bspw. in den Transiten) zeigt, ob eine analoge Reaktion auch heute richtig wäre. Ebenso auch hilft das Solar, die Stimmung und die Schwerpunkte eines Jahres zu erfassen.

3. Der Klient hat ein anderes Anliegen. Er möchte vielleicht nur wissen, wie die Sterne für ihn stehen. Er hofft, eine gute Nachricht zu erhalten, wünscht sich aufbauende Worte, aber keine anstrengende Beschäftigung mit sich selbst. Was könnte ihm dann helfen, in seine Kraft zu kommen? Seinem Temperament gemäß leben, wirkt sich immer stärkend aus. Einige Beispiele seien hier erwähnt: Sich sportlich betätigen bei Feuer-Betonung, ein Sachbuch über das betreffende Problem lesen bei Luft-Betonung, es sich zu Hause gemütlich machen bei einer Wasser-Betonung, und sich bei einer Erd-Betonung auf das konzentrieren, was Sicherheit vermittelt.

4. Der Klient braucht mehr Zeit. Es ist im Allgemeinen nicht zu erwarten, dass der Klient die Lösung während der Beratung sofort annimmt. Wir sollten ihm die Zeit gönnen, die er braucht, um sich mit einer neuen Sichtweise anzufreunden. Als Astrologe zeigen wird dem Klienten eine Landkarte, gehen muss er alleine. Und zwar dann, wenn er so weit ist. In dieser Hinsicht sollten wir uns in Gelassenheit üben. Verschiedene Prognose-Methoden zeigen, wann bestimmte Entwicklungsschritte ausgelöst werden. Das sind bspw.: Returns bei den Transiten, Mondknoten-Aspekte, Konjunktionen bei Graddirektionen und der Mond-Ingresse und Aspekte in den sekundären Progressionen.

5. Sein Leben anzunehmen, wie es ist, fällt oft schwer. Oft besteht die Lösung darin, gar nicht unbedingt etwas Wesentliches zu verändern, sondern einen anderen Blickwinkel auf das eigene Leben einzunehmen. Dem Klienten dies zu vermitteln, ist nicht einfach. Es gehört viel Einfühlungsvermögen und Lebenserfahrung dazu, die passenden Worte dafür zu finden. In der Radix finden wir die Ressourcen des Klienten, die immer gültig sind. Die Mondknoten-Achse zeigt die Entwicklungsrichtung, die Sonne mit allen ihren Komponenten (Tierkreiszeichen, Haus, Aspekte und Herrscher-Analyse) den zuverlässigen Weg zu sich selbst. Der Glückspunkt ist der Anzeiger für Gesundheit, Zufriedenheit und Glück, auch in schlimmen Zeiten.

Fazit: Bei einer schwierigen Beratungssituation können wir zwar den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

 


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