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Teil 9 unserer Serie zum Thema Heilkräuterkunde und Astrologie:  Der Bärlauch und der Neptun
Kräuterserie

Teil 9 unserer Serie zum Thema Heilkräuterkunde und Astrologie: Der Bärlauch und der Neptun

von Anita Conrad, Diplom-Biologin

Was macht ein Neptun-Kraut aus? Manche Astrologie- und Kräuterkundigen sagen, Neptun-Pflanzen seien die höhere Oktave von Mond und Venus. Man findet auch kaum Pflanzen, die allein Neptun zugeordnet werden, es ist eigentlich immer auch noch ein persönlicher Planet mit dabei. Die Wuchsform von Neptun-Kräutern ist meist zart und weich. Ihre Blüten sind oft pastellfarben und haben einen schweren, betäubenden Duft. Viele Neptun-Pflanzen bevorzugen einen feuchten Standort, und manche sollen narkotisierend, betäubend und lähmend wirken. Dies lässt mich sofort an Drogenmissbrauch denken, was eine negative Entsprechung des Neptun wäre. Suchen wir nicht eher eine Heilpflanze? Also eine Pflanze, die den Menschen Gutes tut?

Zuordnung

Neptun wird dem Hormonhaushalt und hier speziell der Zirbeldrüse oder Epiphyse zugeordnet (1). Die Zirbeldrüse hat etwas Mysteriöses an sich. Sie sitzt mitten im Gehirn, trotzdem verfügt sie über Rezeptoren zur Lichtwahrnehmung. Wozu? Das Licht kann sie doch gar nicht erreichen.

Sie produziert das Hormon Melatonin, das für den Wach-Schlaf-Rhythmus zuständig ist. Melatonin wird vor allem nachts und im Winter ausgeschüttet, also in der lichtarmen Zeit. Eine Überproduktion von Melatonin führt zu sogenannten Winterdepressionen. Kommt es zu Störungen der Zirbeldrüse, ist der Tagesrhythmus gestört. Außerdem kommt es entweder zu sexueller Frühreife oder zur Verzögerung der Geschlechtsentwicklung. Die Melatonin-Ausschüttung steht auch im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus – und der wiederum ist gesteuert vom Mond, jedenfalls dort, wo er noch unbeeinträchtigt von Beleuchtung wirken kann. Die Zirbeldrüse wird auch das dritte Auge genannt, mit dem man Räume jenseits unserer physischen Welt wahrnehmen kann, und steht damit in direktem Zusammenhang zu Visionen und Träumen. Nun, dies ist ja auch eine wichtige Entsprechung Neptuns.

Wie kommt man aber ausgerechnet zu Bärlauch als Neptun-Pflanze? Wäre Johanniskraut nicht viel passender? Schließlich erhöht es die Lichtempfindlichkeit und hilft bei Winterdepressionen. Doch für mich ist Johanniskraut in erster Linie ein Sonnenkraut. Bärlauch ist ein enger Verwandter des Knoblauchs. Sein Geruch ist nicht unbedingt betörend, aber schwer und intensiv. Man riecht ihn im Frühjahr im Wald, bevor man ihn sieht. Vom Wuchs her ist Bärlauch wirklich zart und weich. Er mag feuchte, humose Standorte und besitzt eine filigrane weiße Blüte – soll Neptun nicht die höhere Oktave des Mondes sein?

Wirkung

Doch was hat Bärlauch dann wiederum mit der Epiphyse zu tun? Nun, zweierlei: Zum einen besitzt Bärlauch neben ätherischen Ölen, Glycosiden, den Vitaminen A, B und C sowie Mineralien auch Hormone, die in der Wirkung den männlichen und weiblichen Sexualhormonen ähneln (2). Zum anderen ist der Bärlauch eine Pflanze des Totem-Tiers Bär. In früherer Zeit waren die Menschen noch viel stärker mit der Natur verbunden und wussten um die Magie von Pflanzen und Tieren. Bär, Wolf und Fuchs galten als Seelen- oder Totem-Tiere und spielten als Helfer und Führer eine wichtige Rolle. Das Totem-Tier verleiht dem Suchenden besondere Kräfte und zeigt ihm seine Lebensaufgabe, indem er ihm in Träumen und Visionen erscheint. Und dies, so haben wir gehört, anscheinend mit Hilfe des dritten Auges, der Zirbeldrüse. Der Bär gilt als fruchtbarkeitsfördernder Vegetationsdämon, der mit seiner Stärke den Winter brechen und neue Fruchtbarkeit bringen kann.

Die Pflanzen des Bären haben die Kraft der Reinigung und Erneuerung, sie erwärmen den Körper, und vor allem macht der Bärlauch „bärenstark“. Er wirkt anregend, entgiftend und reinigend. Dies liegt unter anderem am hohen Gehalt ätherischen und schwefelhaltigen Öls. Bärlauch ist blutreinigend und hilft deshalb bei chronischen Hautausschlägen und Flechten. Er wirkt durch seine Senfölglykoside auch auf die Verdauung und verfügt zudem über eine bakterizide Wirkung auf die Darmflora. Besonders nach der Einnahme von Antibiotika kann er helfen, die Darmflora wieder aufzubauen. Bärlauch ist außerdem hilfreich bei Arterienverkalkung und Bluthochdruck (3).

Verwendung

Bärlauch ist eine echte Bereicherung für die Küche und deshalb in den letzten Jahren zur Modepflanze geworden. Zum Glück kann man ihn inzwischen in vielen Supermärkten oder auf dem Wochenmarkt kaufen und auch im Garten aussäen. Denn in der Natur steht er unter Schutz Es gibt viele leckere Rezepte mit Bärlauch. Nur eins sollte man nicht: Ihn trocknen! Dann verliert er seine „Bärenkräfte“. Um Bärlauch haltbar zu machen und so noch länger im Jahreslauf etwas von ihm zu haben, schneide ich ihn in Streifen, gebe Olivenöl und etwas Salz dazu und püriere das Ganze. In Twist-Off-Gläser (d.h. mit Drehdeckel) gefüllt, ist der Bärlauch so mindestens ein Jahr haltbar.

Quellen

(1) Hajo Banzhaf/Anna Haebler Schlüsselworte der Astrologie, 1997

(2) Apotheker M.Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen, 1993

(3) Susanne Fischer-Rizzi Medizin der Erde, 1997


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