Sonntag, 14 Mai 2017 23:20

Die vielen Gesichter der Astrologie Teil 1/5

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Ein bunter Strauß an Möglichkeiten

Gesichter der Astrologie

Die Methodenvielfalt in der Astrologie und der Weg zur psychologischen Astrologie

Zu keiner Zeit gab es in der Astrologie eine so große Methodenvielfalt wie heute. Längst ist die Astrologie kein verstecktes Geheimwissen mehr, sondern deckt ein breites Spektrum menschlicher Bedürfnisse ab – von der Lust an oberflächlicher Unterhaltung über die Sehnsucht, dem Schicksal ein Schnippchen schlagen zu können, bis hin zur heilenden Selbsterkenntnis. Es gibt viele unterschiedliche Strömungen – vergleichbar den Dialekten einer Sprache. Und eigentlich ist der Astrologe tatsächlich eine Art Dolmetscher, der kosmische Symbole in unser irdisches Alltagserleben übersetzen soll oder umgekehrt die Bildersprache der Seele in den Planeten wiedererkennt. Und wie andere lebende Sprachen entwickelt sich auch die Astrologie immer weiter, wird durch Entdeckungen am Himmel sowie durch neue Erkenntnisse über die menschliche Psyche und die Anpassung an zeitgemäße Bedürfnisse beständig angereichert.

Die Astrologie an sich gibt es schon sehr lange nicht mehr! Unter der Fülle der verschiedenen Ausrichtungen seien zu erwähnen: die klassische Astrologie, die revidierte klassische Astrologie, die den Impuls zur psychologischen Astrologie gab, diverse Schulen der 50er-Jahre wie die Hamburger Schule, die Kosmobiologie, die Münchner Rhythmenlehre, die Astrologie der Huber-Schule, und schließlich werden auch noch die indische und die chinesische Astrologie als völlig andere Systeme praktiziert.

Unter den vielen Strömungen hat sich jedoch seit den 1920er-Jahren die „psychologische Astrologie“ als eine Hauptströmung etabliert. Denn die moderne psychologische Astrologie erwies sich als wertvolles Instrument zur Selbsterkenntnis. Maßgeblich geprägt wurde diese Methode von Astrologen wie Thomas Ring, Liz Greene, Howard Sasportas oder Stephen Arroyo. Sie wird nicht nur von den meisten Astrologen, sondern auch überwiegend von den Mitgliedern des Deutschen Astrologenverbandes DAV praktiziert, wobei dort alle seriösen Strömungen vertreten und willkommen sind. Andere Verbände geben der psychologischen Astrologie eindeutig den Vorrang, wie bspw. der Schweizer Astrologenbund SAB.

Weshalb ist die psychologische Astrologie mittlerweile so beliebt?

Als im letzten Jahrhundert die Psychologie immer populärer wurde, befruchtete sie auch die Astrologie als eine der ältesten Methoden zur Typologie des Menschen. Am meisten hat wohl das Werk des großen Psychoanalytikers C. G. Jung die heutige psychologische Astrologie geprägt. Viele seiner Ansätze ließen sich mit ihr vereinbaren. Jung hat mit seinem Konzept der Psyche ein System geschaffen, das er selbst zwar nie mit Astrologie in Verbindung gebracht hat, aber jeder Astrologe kann darin Grundprinzipien der Astrologie erkennen. Deshalb wird Jung besonders von psychologisch orientierten Astrologen sehr geschätzt. Die psychologische Astrologie wurde maßgeblich von Liz Greene geprägt, sie ist promovierte Psychologin und Jung'sche Analytikerin. In Deutschland wird die psychologische Astrologie u. a. im Ausbildungszentrum des Deutschen Astrologen-Verbandes Hamburg unter der Leitung von Helen Fritsch gelehrt.

Für den Anfänger ist es allerdings nicht ganz einfach festzustellen, welches Astrologie-Buch welcher Astrologie-Richtung angehört. Hier finden Sie Buch-Tipps im Hinblick auf die psychologische Astrologie, sortiert nach Themen und Hinweisen und auch, ob sich die Bücher eher für Einsteiger oder für Fortgeschrittene eignen.

Heute verbinden sich Psychologie und Astrologie auf verschiedenen Ebenen.

1.) Inhaltlich bspw. durch den Transfer der Planeten als Repräsentanten der Götterwelt in die seelische Symbolsprache, die dadurch zum Spiegel der Psyche wird, in dem der Horoskopeigner sich selbst erkennt und infolgedessen bessere Entscheidungen treffen, eine größere Freiheit von alten Gewohnheiten etablieren und authentischer leben und sich selbst verwirklichen kann.

2.) In der Beratungskompetenz lassen sich die modernen Methoden der Psychotherapie und des Coachings hervorragend mit der Astrologie verbinden, beispielsweise um zu Beginn der Beratung die Ziele des Klienten zu klären: Die meisten Menschen wissen, was sie nicht mehr wollen, aber nicht, was sie stattdessen möchten. Ferner sind auch therapeutisch bewährte Fragen hilfreich, die es dem Klienten ermöglichen, sich über bestimmte Verhaltensweisen bewusster zu werden.

3.) Für den beratenden Astrologen bietet das Wissen über psychologische Grundlagen eine fundierte Basis für verantwortungsvolle Beratungen.

Mehr erfahren über "Die vielen Gesichter der Astrologie, Teil 2/5"
Mehr erfahren über "Die vielen Gesichter der Astrologie, Teil 3/5"

 

 

Read 2109 times Last modified on Montag, 22 Mai 2017 05:11
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